Donnerstag, 6. Februar 2014

Generation Maybe?!

Gestern noch Generation Y, heute Generation Maybe? Ein Artikel in der Online Ausgabe der Welt  hat mich zum nachdenken angeregt. Wo stehe ich gerade, wo möchte ich hin? Dem Artikel zufolge leide meine Generation (Kind der späten Achtziger? unter all ihren Freiheiten und Möglichkeiten. Weil uns theoretisch jede erdenkliche Tür offen steht, fiele es uns besonders schwer, uns letztlich auch für eine zu entscheiden. Und was soll ich sagen? Da ist (zumindest für mich persönlich) tatsächlich etwas dran. Ich stehe schon bald an meinem zweiten großen Scheideweg nach Beginn des Studiums. Was möchte ich nach erfolgtem Abschluss damit anfangen? Geh ich in die Wirtschaft, bleibe ich eher im sozialen Sektor oder doch sogar in der Forschung? Nicht, dass ich nicht eh ein generelles Problem mit Entscheidungen hätte. Das Gefühl, dass sie auf meinen Mist gewachsen und maßgeblich prägend für meinen weiteren Lebens-/Erwerbsverlauf sein wird, macht´s definitiv nicht besser.

Mir steht mit dem Masterabschluss vermeintlich die Welt offen und vielleicht macht es genau das wirklich so kompliziert. Ich bin viel besser darin zu wissen, was ich nicht will, als andersherum. Ein bisschen vermisse ich die Zeit, als Mama und Papa schon wussten, was man so braucht und wenn es das doch nicht war, konnte man sich zumindest beklagen. Versteht mich nicht falsch: Frei sein, erwachsen sein und seinen eigenen Kopf haben dürfen ist eine wunderbare Sache. Aber leichter wird es dadurch eben auch nicht. Der Autor Oliver Jeges fasst es absolut passend zusammen:

"Wir schlafwandeln durch eine vernetzte Welt voller Möglichkeiten und fühlen uns verunsichert angesichts der Fülle von Optionen. Wir wollen Lebenskünstler sein und denken wie Beamte. Wir verwalten das Erbe unserer Eltern und Großeltern. Ein postmodernes "Anything goes!" hat uns überrumpelt, und jetzt wissen wir nicht mehr weiter. Wir haben uns in eine Mentalität des Entweder-oder verrannt, die uns zum Verhängnis wurde; wollen überall dabei sein und nichts verpassen. Ein Irrweg. Der Mut zur Entscheidung ist wieder gefragt. Auch wenn das manchmal unangenehm ist."

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